Robert Parker - Weinkritiker

Robert Parker ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Weinindustrie. Sein unabhängiger Ansatz und sein 100-Punkte-Bewertungssystem haben dazu beigetragen, dass er zu einem der bekanntesten Weinbewerter der Welt geworden ist. Wir möchten einen Blick auf Robert Parker und seine Geschichte, seine Arbeit und seinem Einfluss auf die Weinwelt werfen.
Robert Parker - Weinkritiker

Die Geschichte von Robert McDowell Parker Jr. begann in Baltimore, Maryland, wo er 1947 geboren wurde und aufwuchs. Er studierte an der University of Maryland Rechtswissenschaften und arbeitete nach dem Abschluss in den 1970er Jahren als Anwalt. Während dieser Zeit entwickelte er eine tiefe Leidenschaft für Wein und begann, Weine zu sammeln und zu verkosten. Es heißt, dass er während eines Aufenthalts in Frankreich im Jahr 1978 eine Einladung zu einer Weinprobe erhielt, bei der er den berühmten Jahrgang 1945 des Château Mouton Rothschild probierte. Dieses Erlebnis beeindruckte ihn so sehr, dass er beschloss, seinen Fokus auf Weinbewertungen zu legen und begann, seine Erfahrungen mit Wein in seinem eigenen Verkostungsnotizen zu dokumentieren.

So gründete er das "Baltimore-Washington Wine Advocate", einen Newsletter, der sich auf Weine aus Maryland, Virginia und Washington D.C. konzentrierte. Später änderte er den Namen in "The Wine Advocate" und erweiterte den Fokus auf Weine aus der ganzen Welt. Das Magazin war zunächst ein kleines, abonnementsbasiertes Publikationsprojekt, aber es gewann schnell an Bekanntheit und Bedeutung. Der erste Jahrgang wurde 1978 veröffentlicht und enthielt Bewertungen von Weinen aus dem Jahrgang 1976. Heute ist The Wine Advocate ein führendes Verkostungs- und Bewertungsmagazin mit einer weltweiten Leserschaft und gehört zu einen der einflussreichen Publikation in der Weinindustrie. 

Robert Parker
Robert Parker

Parker war ein Pionier der Weinbewertung und entwickelte sein 100-Punkte-Bewertungssystem, das heute weltweit verwendet wird. Seine Methodik war einfach und leicht verständlich: Weine, die 90 oder mehr Punkte erhielten, waren herausragend, während Weine mit weniger als 80 Punkten als ungenügend angesehen wurden. Dieses einfache, aber effektive System half dabei, eine objektive Methode zur Bewertung von Weinen zu schaffen.

Doch was Parker wirklich berühmt machte, war seine Fähigkeit, Wein unabhängig von Preis und Herkunft zu bewerten. Er war der Meinung, dass jeder Wein, egal ob teuer oder preiswert, nach denselben Standards bewertet werden sollte. Dieser Ansatz war zu seiner Zeit revolutionär. Er besuchte jedes Jahr Hunderte von Weingütern und verkostete Tausende von Weinen, um sicherzustellen, dass seine Bewertungen akkurat und unvoreingenommen waren. Er hatte auch keine Angst, seine Meinung zu ändern und gab sogar einmal öffentlich zu, dass er in der Vergangenheit zu viele Weine überschätzt hatte.

Wein zu genießen, bedeutet, ein Stück Kultur, eine Freude des Lebens zu genießen, die Freundschaft zu stärken, die Liebe zu vertiefen und das Leben zu feiern.

Im Laufe seiner Karriere erhielt Parker zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen für seine Arbeit, darunter den Ehrentitel "Chevalier de l'Ordre National du Mérite" von der französischen Regierung. Im Jahr 1999 wurde er zum "Mann des Jahres" von der Zeitschrift "Wine Enthusiast" ernannt. Er war auch der erste Weinbewerter, der im Jahr 2002 in die "Vintners Hall of Fame" aufgenommen wurde.

Parker setzte sich auch für eine höhere Qualität und Transparenz in der Weinindustrie ein. Er war ein Verfechter der Kennzeichnung von Inhaltsstoffen auf Weinflaschen und setzte sich für die Verwendung von Korken statt von Plastikverschlüssen ein. 

Obwohl Parker im Jahr 2013 offiziell in den Ruhestand ging und die Kontrolle über "The Wine Advocate" an einen neuen Besitzer übergab, bleibt sein Einfluss auf die Weinindustrie bis heute spürbar. Sein Name und seine Bewertungen sind immer noch ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung von Weintrinkern und Sammlern weltweit.

13.03.2023
Datum:
Artikel: Robert Parker - Weinkritiker
Quelle: https://blog.inbarrique.de/28

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